Europäische Projekte
Ergebnis: Via Querinissima, Associación de Concellos do Camiño da RÃa de Muros-Noia und St. Olaf arbeiten gemeinsam daran, bürgerschaftliches Engagement durch europäische Kulturrouten zu fördern
Via Querinissima, die Associación de Concellos do Camiño da Ría de Muros-Noia und St. Olaf Ways haben gemeinsam einen Antrag für das Programm „Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ der Europäischen Union eingereicht. Das Projekt mit dem Titel „ReCult“ zielt darauf ab, einen bedeutenden Teil des mittelalterlichen Kulturerbes Europas zu erhalten und zu bewahren, mit besonderem Schwerpunkt auf den Kreuzungspunkten verschiedener Pilgerwege. ReCult möchte Kulturwege als sinnvolle Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung und zur Förderung einer stärkeren, gemeinsamen europäischen Identität fördern.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Bekanntheit und Anerkennung historischer Pilgerwege als wichtige Bestandteile der mittelalterlichen Kulturlandschaft Europas nachhaltig zu stärken. Die Initiative stärkt die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und lokalen Gemeinschaften aus verschiedenen Regionen Europas. Durch die aktive Einbindung lokaler Gemeinschaften wird das Projekt das öffentliche Bewusstsein für dieses kulturelle Erbe stärken und eine stärkere Verbundenheit mit unserer gemeinsamen europäischen Identität fördern. Dadurch trägt ReCult zu einer umfassenderen Darstellung der europäischen Vergangenheit bei und hilft den Bürgern zu verstehen, wie ihre lokale Geschichte eng mit einem breiteren kontinentalen Rahmen verknüpft ist.
Die europäische Identität ist tief im Mittelalter verwurzelt, einer Zeit, in der Handel und religiöse Pilgerfahrten den Austausch von Geschichten, Traditionen und Werten ermöglichten, die die Völker Europas bis heute unter dem Dach der Europäischen Union vereinen. Das Projekt ist aus der bereits bestehenden Zusammenarbeit dreier wichtiger Kulturwege entstanden: Via Querinissima, Associación de Concellos do Camiño da Ría de Muros-Noia (letzterer Teil des ausgedehnten Santiago-de-Compostela-Netzwerks) und St. Olafswege. Diese Wege teilen nicht nur Teile ihrer physischen Wege, sondern teilen auch gemeinsame Werte wie Solidarität, Gastfreundschaft und die Erhaltung des kulturellen und natürlichen Erbes.
Der im April 2025 eingereichte Vorschlag wird derzeit geprüft. Die Ergebnisse werden im Herbst erwartet. Durch diese Zusammenarbeit zeigt ReCult, wie kulturelles Erbe als lebendige Brücke zwischen Menschen, Traditionen und Generationen dienen und eine kollektive europäische Identität stärken kann, die aus einer gemeinsamen Vergangenheit Kraft schöpft.
INKREMENTAL: Schutz und Aufwertung des immateriellen Kulturerbes
Zu den Gewinnern der Ausschreibung im Rahmen des Programms INTERREG EUROPE zählen zwei Gründungspartner des Vereins Via Querinissima: die Region Venetien und die Region Nordland mit dem Projekt „INCREMENTAL – Immaterielles Kulturerbe (ICH) und lokale Entwicklung. Gemeinschaften, Schutz und Resilienz“.
Dieser Erfolg eröffnet Via Querinissima, die als strategischer Interessenvertreter identifiziert wurde, eine wichtige Chance.
Das Projekt INCREMENTAL ist eine im Rahmen des INTERREG EUROPE-Programms geförderte Initiative, die innovative Strategien zum Schutz und zur Verbesserung der ICH entwickelt. Das Projekt vereint Partner aus Italien, Norwegen, Polen, Rumänien und Griechenland sowie die Metropolregion Amiens (Frankreich) und die Gemeinde Gjirokastra (Albanien) als Forschungspartner. Ziel ist die Verbesserung von sechs bestehenden Regionalpolitiken durch die Integration des ICH-Schutzes in Sektoren wie Tourismus, Kulturveranstaltungen und die lokale Wirtschaft. Durch diese Maßnahmen soll das Projekt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unterstützen, die kulturelle Identität fördern und Herausforderungen wie Bevölkerungsschwund und Übertourismus begegnen.
Die Via Querinissima wurde als strategischer Akteur identifiziert, da sie ein Beispiel für die Integration von materiellem und immateriellem Erbe ist. Die Route basiert nicht nur auf materiellen Zeugnissen wie den Tagebüchern Pietro Querinis, sondern berücksichtigt auch die lebendigen Traditionen, die die Gemeinden entlang der Route bis heute prägen.
Zu den bedeutendsten Beispielen zählen die kulinarischen Traditionen rund um den Stockfisch, ein symbolträchtiges Produkt, das lokale Veranstaltungen, Feste und Kunsthandwerk inspiriert hat. Diese Elemente verkörpern die UNESCO-Definition des immateriellen Erbes: lebendig, repräsentativ und in der Lage, Gemeinschaften über Zeit und Raum hinweg zu verbinden.
Zusammenfassend schlägt INCREMENTAL einen multidimensionalen Ansatz vor, bei dem immaterielles Erbe zum Motor für Innovation und Nachhaltigkeit wird. Darüber hinaus dient das Projekt als Labor zur Erprobung und Umsetzung dieser Strategien und zeigt, wie kulturelles Erbe zum Hebel für die Zukunft lokaler Gemeinschaften werden kann.
MED4REGEN
Via Querinissima wurde als eine der strategischen Pilotinitiativen von MED4REGEN ausgewählt, einem neu genehmigten Projekt im Rahmen des renommierten EURO-MED-Programms unter der Leitung der Kulturabteilung der Region Venetien.
Im Rahmen von MED4REGEN wird Via Querinissima ein bahnbrechendes Modell des regenerativen Tourismus erforschen, das nicht nur nachhaltiges Reisen fördert, sondern auch dauerhafte Vorteile für die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt schafft.
Im Mittelpunkt dieser Vision stehen Museen und Kultureinrichtungen, die als zentrale Knotenpunkte fungieren, den Reichtum unseres kulturellen Erbes weitergeben und einen verantwortungsvollen, bewussten Lebensstil fördern.
Dies ist ein wichtiger Schritt zum Aufbau eines Tourismusmodells, das Kultur, Gemeinschaft und Verbundenheit wertschätzt.